Am 29.8. zeigt die KulturKapelle im Inselpark Wilhelmsburg im Rahmen des Globalen Open Air Kinos die beiden Dokus "Der letzte Kommandant der Quintínes" und "Das Recht zu Existieren" - beide im spanischen Original mit deutschen Untertiteln. In ihnen behandelt die indigenen Regisseurin Eliseth Peña die jüngste Geschichte der indigenen Gemeinden des Cauca im Südwesten Kolumbiens.
Vorher werden wir unseren solidarischen Handel mit diesen Gemeinden vorstellen.
Nach den Filmen ist Zeit für einen Austausch mit der Regisseurin.
20 Uhr Vortrag | 21 Uhr Film
Adresse: Georg-Wilhelm-Straße 162, 21107 Hamburg
Bei Regen werden die Filme in der KulturKapelle gezeigt.
Die erste indigene Guerilla Lateinamerikas und die Suche nach der eigenen Geschichte
33 Minuten, Spanisch und Nasa Yuwe mit deutschen Untertiteln, 2017. Originaltitel: El Último Comandante de los Quintines
Im Laufe der Jahrhunderte hat der indigene Widerstand im Cauca/Kolumbien viele Formen angenommen. In den 1980er Jahren war eine davon das „Movimiento Armado Quintín Lame“. Die „Bewaffnete Bewegung Quintín Lame“ war die erste indigene Guerilla Lateinamerikas. Sie bildete sich aus den Gemeinden und kämpfte gegen die zunehmende Gewalt, der die aufstrebende indigene Bewegung des Cauca ausgesetzt war. Diese Doku erzählt ihre Geschichte.
Für die Regisseurin Eliseth Peña ist sie auch die Suche nach der eigenen Geschichte. Ihr Vater war der letzte Kommandant der Quintines. 25 Jahre nach der Niederlegung der Waffen beschlossen die beiden, die Geschichte ihrer Vergangenheit zu erzählen. Einer Odyssee, die immer noch andauert. Entfernt von der eigenen Heimat, konfrontiert mit den Vorurteilen einer Gesellschaft, in der Rassismus und die Verweigerung von Rechten die Entwurzelung vorantreibt.
Die indigenen Gemeinden Kolumbiens und die Verfassung von 1991
26 Minuten, Spanisch mit deutschen Untertiteln, 2022. Originaltitel: El derecho a existir
Als sich Kolumbien 1991 auf Druck von sozialen Bewegungen und Guerillagruppen daran macht, eine neue Verfassung für das Land zu schreiben, sind erstmals auch die indigenen Gemeinden des Landes vertreten. Ihre Teilnahme haben sie sich durch unermüdliche Kämpfe erstritten. In der Verfassungsgebenden Versammlung erreichen sie nicht nur nach Jahrhunderten der Entrechtung als gleichberechtigte Bürger*innen anerkannt zu werden, sondern auch die Garantie ihrer kollektiven Territorien, das Recht auf Selbstverwaltung und eigene Gesellschaftsweisen. Kolumbien erkannte seine Realität als ethnisch und kulturell vielfältiges Land an.
Auf Basis von Archivmaterial und Zeitzeug*innen zeichnet die Doku nach, wie die indigenen Gemeinden Kolumbiens aus ihren Kämpfen heraus einen politische Alternative für das Land vorschlugen. Ebenso stellt der Film die Frage, was geschah als die neuen Verfassungsrechte auf eine gesellschaftliche Realität trafen, die bis heute von Rassismus, Gewalt und einer davon profitierenden Oligarchie dominiert wird. Welche Bilanz lässt sich 30 Jahre später ziehen?
Bei uns einkaufen
Öffnungszeiten:
regulär: Mo-Fr 10-16 Uhr
jeden 1. + 3. Mittwoch im Monat: 13:30-16 Uhr
Am Veringhof 11 (Gewerbehof)
21107 Hamburg
Tel.: 040 - 28 78 00 15